Loisach-Kochelsee-Moore

Die naturgeschützten Loisach-Kochelsee-Moore haben eine Fläche von rund 3600 Hektar und bestehen sowohl aus Nieder- & Hochmooren. Wie der Name schon verrät, sind diese Flächen an den Fluss Loisach angegliedert. Große Bereiche der Moorflächen sind als FFH- als auch als Vogelschutzgebiete definiert und gehören zur sog. Tölzer Moorachse.

Um die Entwicklung und den Schutz des Moores kümmert sich unter anderem die Gebietsbetreuung Isar-Loisach-Moore die durch das Naturschutzbüro des Zentrums für Umwelt und Kultur Benediktbeuern übernommen wird.

Die Loisach-Kochelseemoore liegen damit direkt vor der Haustür des Klosters Benediktbeuern. Diese wertvolle Moorlandschaft entlang der Loisach entstand in der Würmeiszeit vor mehr als 15.000 Jahren.  Nicht nur wegen ihrer Größe zählen diese Moore zu den bedeutendsten Moorgebieten Süddeutschlands:

Das Gebiet zwischen Penzberg und Kochelsee ist aufgrund seiner artenreichen Flora und Fauna sowohl ökologisch als auch touristisch besonders wertvoll. Als Schutzgebiete von europaweiter Bedeutung ist es als FFH- und Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Das Naturschutzbüro des Zentrums für Umwelt und Kultur engagiert sich seit 1992 in Kooperation mit der Regierung von Oberbayern für die Pflege und Entwicklung dieser einzigartigen Landschaft.

Diese großflächigen Lebensräume sind reich an seltenen Tier- und Pflanzenarten. Wiesenbrütende Vogelarten wie der Große Brachvogel, Wachtelkönig, Bekassine, Wiesenpieper leben hier in bedeutenden Populationen. Für Braunkehlchen (rund 10 – 20 % des bayerischen Bestandes) und Schwarzkehlchen (rund 30 – 50% des bayerischen Bestandes in den Erhebungsjahren, unveröff. Gutachten Dipl. – Biol. I. Weiß 2007 bzw. 2008 ) sind die Loisach-Kochelsee-Moore das wichtigste Brutgebiet in Bayern. Insgesamt brüten oder rasten in diesem Gebiet mehr als 200 Vogelarten. Viele vom Aussterben bedrohte oder in Bayern stark gefährdete Reptilien, Amphibien und Insekten haben in dieser alten Kulturlandschaft eine Heimat gefunden, so die Kreuzotter und viele seltene Libellenarten.

Vorrangiges Ziel des Naturschutzbüros im ZUK ist, durch enge Kooperation mit den Nutzern und den zuständigen Behörden die Moore zu erhalten. Grundlage für die koordinierende Arbeit bildet ein Pflege- und Entwicklungsplan.

Maßnahmen für den Arten- und Biotopschutz bringen vielfältigen Nutzen für die Region:

  • Aufnahme und langfristige Speicherung hoher Niederschlagsmengen,
  • Grundwasserschutz aufgrund der Filterwirkung,
  • Förderung der kleinbäuerlichen oberbayerischen Landwirtschaft,
  • Erhalt einer vielfältigen, für einen sanften Tourismus interessanten Landschaft.

Unser Verein wird hier in den verschiedenen Bereichen unterstützten. Von statistischen Erhebungen zu Flora und Fauna bis hin zu konkreten Widervernässungsmaßnahmen und Renaturierung von erworbenen Flächen.