Im Februar 2025 haben wir erneut eine große Entbuschungsaktion durchgeführt. Aus den Erkenntnissen der Vorjahre und den äußeren Umständen hatte sich für dieses Mal eine sehr große Aktion entwickelt. Doch lest nun in Ruhe selbst.


Aktionsüberblick:

Programmablauf

Keyfacts


Was das EBA-Orgateam sagt:

Für uns drei (Aaron, Alessio und Jona) aus dem Orga Team gilt ganz besonderer Dank den Personen, die die Aktion überhaupt möglich gemacht haben. Dabei sollen sich sowohl die Familien mitgemeint fühlen, die uns ihre gesamte Werkstatt zur Verfügung gestellt haben, als auch jede:r Teilnehmer:in bei der Aktion an sich. Wir drei waren alle sehr im Orga-Stress, aber Eure positive Energie bei der Aktion selbst und danach das überwältigende, liebe Feedback hat uns extrem motiviert weiter dranzubleiben und weitere coole, große Aktionen auf die Beine zu stellen!

Von Aaron geht noch ein extra Danke an die Gruppe Höllsee raus. Roberts selbstgebauter Materialschlitten war ein Segen und eure Dankes Holzscheibe hat so einen Ehrenplatz in meinem Zimmer wie ihr in meinem Herzen 🫶


Was die Vorstandschaft von LET'S DO MOOR e.V. sagt:

Die Vorstandschaft bedankt sich ganz herzlich beim engagierten Organisationsteam. Uns ist bewusst, dass es einige Hürden zu meistern gab und Ihr viel Zeit investiert habt. Das Ergebnis gibt Euch recht!

Ein herzlicher Dank auch von unserer Seite an alle weiteren Zahnräder, die diese Aktion zum vollen Erfolg geführt haben. An Pia, an weitere Fachexpert:innen und interessierte Personen vor Ort, an unsere Gäste und Helfer:innen für deren Zeit- und Arbeitskraftspende. Danke für die Unterstützung von Seiten des Zentrums für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern (ZUK), danke für die Kinderbetreuung, die Logistik, das Essen und: Danke für das Kennenlernen, den netten Austausch, die neuen Verbindungen die wir aufbauen konnten.

Was uns auch sehr freut: Die Logistik hat funktioniert (wir sind da noch keine Profis), wir haben viele neue interessante Menschen kennenlernen dürfen und es hat sich niemand bei der Aktion verletzt. DANKE!

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir uns wiedersehen. Ihr seid uns im gemeinnützigen Verein herzlich willkommen! Zum Anpacken, Austausch und Wissenstransfer. Schaut Euch gerne mal unter anmeldung.letsdomoor.org an und meldet Euch gerne bei Fragen bzgl. Vereinsmitgliedschaft: Wir entbuschen zwar - wir beissen aber nicht! 🙂


Fachliche Background-Infos

Im Nachgang möchten wir noch auf Diskussionen bzgl. Nachhaltigkeit der Aktion; "bringt das wirklich Etwas" eingehen. Dazu haben wir unseren Pater Karl Geißinger, Leiter der Naturschutzgebiete des ZUK noch einmal extra interviewt. Lest im Folgenden seine Ausführungen.

"Das Hochmoor trocknet zunehmend schnell aus, da die Gehölze immer mehr Biomasse entwickeln und das Moor „aussaugen“." P. Karl Geißinger

Was passiert, wenn wir nicht die Gehölze entnehmen? Das Hochmoor trocknet zunehmend schnell aus, da die Gehölze immer mehr Biomasse entwickeln und das Moor „aussaugen“. Die Folge, daß das noch rudimentär vorhandene typische Artenspektrum der hochspezialisierten Hochmoorpflanzen und Tiere (Sonnentau, Moorbärlapp, Moosbeere, div Libellen, Schmetterlinge, Käfer-, Ameisenarten….) langsam verschwindet. Wiesenbrüter wie Brachvogel, Wiesenpieper etc. ebenso. Es entsteht also ein anderer Lebensraum z.B. ein Moorwald. Die Entbuschung stoppt sehr wirksam diesen Veränderungsprozeß und wird nachhaltig sein, wenn als (zwingend notwendige) Folgemaßnahme eine Wiedervernässung durchgeführt wird. [...] Bei einem erhöhten Wasserstand können verschiedene Gehölze wie Birke, Faulbaum, Spirke, Vogelbeere, Kiefern und Fichten u.a. nicht mehr wachsen, zudem ist das saure Milieu einem Gehölzwachstum nicht zuträglich. Das Hochmoor wird annähernd wieder einen natürlichen Zustand erreichen, auch wenn möglicherweise in den kommenden Jahren noch da und dort aufkommende Weiden nochmals entfernt werden müssen.

Hier wird es schwieriger sein, die aufkommenden Weiden dauerhaft klein zu halten, da der Nährstoff- und Nässegehalt der Böden für Weiden nahezu ideal ist.

Auch hier ist nach der Entbuschung die Wiedervernässung angesagt, mit sehr vielen kleinen Dämmen. Die Hauptsammler müssen mit großen Dämmen verschlossen werden, Überstauungen und dauerhafte Flachwasserbereiche werden an mehreren Stellen entstehen, sodaß zunächst die Klimabilanz durchwachsen sein wird. Ziel aber ist auf diesen Flächen die Steigerung der Biodiversität und Schaffung von neuen Lebensräumen für Limikolen und Wiesenbrüter, auch die Bereitstellung von Nahrungsbiotopen für durchziehende und rastende Vogelarten. Viele dieser Arten sind hoch gefährdet. Sicher werden wir in den nächsten Jahren nochmals vereinzelt Entbuschungen durchführen müssen. Dies aber nur punktuell und in einem viel  geringeren Umfang als bei der jetzigen Aktion.

Für die entbuschten Niedermoorflächen wird derzeit ein Wiedervernässungsprojekt und ein Beweidungsprojekt beantragt. Mit Wasserbüffeln, Murnau-Werdenfelser- Rindern, Schottischen Hochlandrindern u.a. sollen dann ganzjährig die Flächen beweidet werden. Insgesamt könnte die Fläche über 100 ha groß werden. Gerade die Wasserbüffel und Schottischen Hochlandrinder sind so robust, daß sie unsere Winter problemlos vertragen und genau in dieser Zeit die aufkommenden Gehölze abfressen. Alte, stark verholzte Sträucher werden kaum gefressen, von daher ist die Entbuschung eine gute Voraussetzung für die dauerhafte Pflege dieser Niedermoorflächen. Wir hoffen auch hier auf eine schnelle Steigerung der Artenvielfalt, wie dies bereits im Pilotprojekt der letzten 5 Jahre am Fuchsbichl festzustellen ist. Darüber hinaus wird sich das für  das ZUK und die beteiligten Landwirte auch finanziell lohnen. Wir produzieren dann gesunde, regionale, hochwertige Lebensmittel, betreiben die bestmögliche Form von nachhaltiger Landwirtschaft, erreichen die höchste Steigerung an Biodiversität, leisten einen Betrag zu Klimaschutz, Grundwasser- und Hochwasserschutz und zum Erhalt der attraktiven Kulturlandschaft  um das Kloster Benediktbeuern. Natürlich hoffen wir, daß die Modellhaftigkeit des Projektes viele Bauern interessiert und zur Nachahmung ermutigt.


Presseartikel zur Aktion

Auch die Presse hat unsere Aktion wohlwollend begleitet. Eine kleine Auswahl:

Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/verein-let-s-do-moor-moorschutz-entbuschen-benediktbeuern-zentrum-fuer-umwelt-und-kultur-freiwilliges-soziales-jahr-li.3202014

Merkur: https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/benediktbeuern-ort28358/besser-als-am-schreibtisch-zu-sitzen-helfer-entbuschen-rund-60-000-quadratmeter-moor-93579529.html


Social Media

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Ein paar visuelle Eindrücke



Our summary for English-speaking interested parties and also participants in the campaign:

Summary

In February 2025, another large-scale tree removal action took place. Based on the insights from previous years and external circumstances, this event turned out to be much larger this time. Here's a detailed, easy-to-read recap:

Event Schedule

Friday: Arrival of guests and a specialized lecture by Pia Röder from the Peatland Science Centre at HSWT.
Saturday: Hands-on tree removal activities on bog lands at four locations, followed by an evening discussion session.
Sunday: Wrapping up, breakfast, networking, and departure of guests.

Key Facts

Feedback from the Organizing Team

Team Members (Aaron, Alessio, Jona): "A huge thank you to everyone who made this event possible, especially the families who provided an entire workshop. Your positive energy during the event and afterward has been incredibly motivating for us to keep organizing big, awesome actions! Special thanks to the Höllsee group—Robert's homemade material sled was a lifesaver, and your wooden token has a place of honor in my room and my heart 🫶" - Aaron

Feedback from the Association Board of LDM

The board extends heartfelt thanks to the dedicated organizing team. Despite numerous challenges and considerable time commitment, the results speak for themselves. Thanks to everyone who contributed to the success, including Pia, other experts, interested participants, guests, and helpers for their time and effort. We appreciate the support from the Centre for Environment and Culture in Benediktbeuern (ZUK) and thank you for the child supervision, logistics, food, and the opportunity to meet, exchange ideas, and establish new connections.

We are delighted that the logistics worked out (we're still learning), we met many interesting new people, and no one was injured during the activities. THANK YOU!

We hope to see you again soon. You are always welcome in our non-profit association for hands-on work, exchange, and knowledge transfer.

Expert Insights (Very compressed representation of the original interview in the upper, German-language text section!)

Interview with Father Karl Geißinger: Father Geißinger provided insights on the sustainability of this action. He explained how tree removal is crucial for preventing the bog from drying out due to biomass accumulation. This action preserves the unique species spectrum of the high moor, like sundew, bog club moss, bog cranberry, various dragonflies, butterflies, beetles, ants, and meadow birds. For low moor areas, ongoing removal and rewetting are necessary to maintain species diversity and create new habitats for endangered and migratory bird species. Proposed projects include rewetting and grazing by robust animals like water buffalo and Highland cattle.

Press Coverage

Süddeutsche Zeitung: [Link to article]
Merkur: [Link to article]

Wir möchten gemeinsam vom 14.02.–16.02.25 eine große sog. „Entbuschungsaktion“ durchführen. Es soll dabei um Spaß, Austausch, Kennenlernen und die praktische Umsetzung gehen.  Dabei ist es völlig egal, ob Du handwerkliche Erfahrung hast oder noch nie Astschere, Axt und Co in der Hand hattest. Jede*r, einschließlich Kinder, kann im Rahmen seiner Möglichkeiten, mitmachen.

Dank einer großzügigen Förderung von Patagonia haben wir ein begrenztes Kontingent an Zimmern im ZUK. Für Verpflegung ist auch gesorgt. Wenn euch das Geld für die Anreise eigentlich fehlt, ist das kein Problem, schreibt das bei der Anmeldung dazu und wir übernehmen die Kosten.

Du willst dabei sein? Dann melde dich bis zum 31.12.24 an.

Highlights aus dem Programm

Freitag

Samstag

Sonntag

Wo findest du uns?

Hier findest du den Lageplan des Klosters Benediktbeuern und des ZUK damit du dich vor Ort zurechtfindest. Schlüsselübergabe für Übernachtungsgäste ist im Willkommenszentrum des Maierhofs.
Adresse: Zeilerweg 2, 83671 Benediktbeuern

Karte zur Anfahrt zum ZUK

Warum machen wir das?

Einerseits entziehen Bäume und Sträucher dem Moor Wasser. Je mehr Bäume auf einem sowieso schon vorentwässerten Moorboden, wie es bei uns überwiegend der Fall ist, wachsen, umso mehr Wasser wird dem Boden entzogen. Ein hoher Wasserstand ist jedoch wichtig, damit der Torf im Moor nicht zersetzt wird und nicht das zuvor über Jahrhunderte eingelagerte CO2 wieder als Treibhausgas an die Atmosphäre abgegeben wird. Andererseits soll das Moor als Lebensraum für daran angepasste Arten erhalten werden soll. Neben seltenen Pflanzen, die an nasse Bedingungen und ausreichend Licht angepasst sind, sind hier vor Allem die an weitläufige Offenlandschaften gebundenen Wiesenbrüter zu nennen.

Durch das Entnehmen und Zurückschneiden von aufwachsenden Gehölzen erhalten wir also Moor und Artenvielfalt. Das braucht viel Man und Woman–Power. Also genau Dich! Die Natur wird es Dir danken.

Weil die Frage oft aufkam: Wie sieht es mit Kindern und Jugendlichen aus?
Für Jugendliche unter 14 Jahren, wollen wir, dass auf der Fläche eine Aufsichtsperson dabei ist (am besten Erziehungsberichtigte, sonstige Personen müssen vorab mit uns abgeklärt werden). Alle dürfen mit raus, aber unter 14 jährige nicht ohne erwachsene Begleitung. Gerade für kleine Kinder arbeiten wir für den Samstag ein Kinderprogramm aus. Wenn ihr dazu noch weitere Fragen habt, schreibt sie im Anmeldeformular bei den Anmerkungen rein und seht eher von Mails an uns ab, so können wir die Fragen gebündelt beantworten. Wir freuen uns riesig!
Wenn ihr euch schon registriert habt und noch Fragen offen sind, meldet euch bei aaron.paule@letsdomoor.org.

Wer sind wir?

Wir sind der gemeinnützige Verein LET’S DO MOOR e.V. aus Benediktbeuern, der sich, wie der Name schon sagt, dem Schutz der Moore widmet. Gegründet wurden wir von ehemaligen Volontären aus dem Zentrum für Umwelt und Kultur und anderen Einrichtungen des Klosters Benediktbeuern. Mittlerweile sind unsere Mitglieder auf der ganzen Welt verteilt, aber kommen immer wieder in Benediktbeuern zusammen, um im Bereich Naturschutz und Umweltbildung mit anzupacken.